KOBI e.V.

Wenn wir ein Ereignis als derart bedrohlich erleben, dass wir dafür keine Bewältigungsmöglichkeit haben, sprechen wir von einem Trauma. Das auslösende Erlebnis hierfür kann sehr unterschiedlich sein: es können Kriegsgeschehnisse, körperliche oder psychische Misshandlungen sein aber auch eine Trennung, der Verlust eines geliebten Menschen oder ein Unfall können traumatisch erlebt werden. Vieles bleibt auch lange unentdeckt, wenn es bspw. in der Kindheit geschehen ist.

Aber es hinterlässt Spuren: Gefühle von Ohnmacht, Kontrollverlust und Handlungsunfähigkeit; die im auslösenden Moment erlebt wurden, können immer wieder re-aktiv werden. Dann fühlen wir uns fremd, können uns nicht richtig spüren, sind nicht wirklich im eigenen Körper zu Hause, handeln, als wären wir nicht mehr wir selbst – als wäre „ein Teil von uns gegangen“

Die Untersuchungen der letzten Jahrzehnte über das autonome Nervensystem zeigen genau dies: im Moment des Trauma auslösenden Erlebnisses wird ein Teilbereich des Gehirns ausgeschaltet. Dieser Vorgang dient dem Eigenschutz, ist also absolut sinnvoll, hinterlässt jedoch die obengenannten Spuren, die auf rein intellektueller Ebene oftmals nicht aufzulösen sind – wir müssen den Körper mit einbeziehen.

Yoga bietet eine sehr gute Möglichkeit wieder in die eigene Spürfähigkeit zu kommen. Es kann uns darin unterstützen wieder zu lernen, körperliche Signale und Bedürfnisse wahrzunehmen und mit diesen umzugehen. Das stärkt unser Gefühl von Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit. Das Vertrauen in uns und den eigenen Körper kann wachsen und helfen wieder „körperbewohnt“ im Leben zu stehen.

Dabei ist es wichtig, die Vermittlung des Yoga entsprechend anzupassen – traumasensibel.

Das Seminar möchte diese traumasensible Herangehensweise vermitteln. Es ist für alle Interessierten offen und bietet einen neuen Blick auf die Möglichkeiten des Yoga.